Helena. Der Untergang Trojas

Helena. Der Untergang Trojas

Edition Filmmuseum 90

Regisseur Manfred Noa drehte in München und Umgebung mit großem Aufwand und mit internationaler Besetzung die Geschichte um die geraubte Helena, die zu einem jahrelangen Kampf zwischen Griechen und Trojanern ausartet. Der in zwei Teilen gedrehte Film lief in unterschiedlichsten Versionen und Bearbeitungen in vielen europäischen Ländern und in Amerika. Die Doppel-DVD enthält neben einer neu rekonstruierten Fassung des Films auch Alternativszenen, Rushes, ausländische Zwischentitel und Outtakes sowie im ROM-Bereich zeitgenössische Programmhefte und Standphotos und Berichte von den Dreharbeiten.

Der Film

Helena. Der Untergang Trojas (Teil 1: Der Raub der Helena / Teil 2: Die Zerstörung Trojas) - Deutschland 1924 - Regie: Manfred Noa - Drehbuch: Hans Kyser - Kamera: Gustave Prioss, Ewald Daub - Darsteller: Edy Darclea (Helena), Wladimir Gaidarow (Paris), Hanna Ralph (Andromache), Carlo Aldini (Achill), Albert Bassermann (Aisakos), Fritz Ulmer (Menelaos), Carl de Vogt (Hektor), Adele Sandrock (Hekabe), Albert Steinrück (Priamos), Karel Lamac (Patroklos) Produktion: Bavaria-Film A.-G. im Emelka Konzern Premiere: 21.1.1924 / 4.2.1924 Berlin (Mozartsaal)

Über den Film

Nach dem ersten Teil haben wir abgewartet. Nach dem zweiten Teil können wir mit Befriedigung sagen, dass Manfred Noa einen wirklich guten Großfilm hergestellt hat. Dieses Lob zerfällt in zwei Teile: "gut" und "Großfllm". "Großfilm": also große Prachtentfaltung. Sogar ungeheure. Verschwenderische Architektur. Fabelhafte Gewänder. Kämpfe. Riesenbrand. Tänze und Feste (- nackte Beine, nicht zu knapp). Nehmt alles in allem: alles ist da, was das Publikum, wie Fabrikant, Verleiher und Theaterbesitzer einstimmig sagen, im Kino sehen will und gern bezahlt. Zweitens: "Gut" - wohlverstanden, in Verbindung mit "Großfllm". Ein "guter Großfllm", d. h. auf der Ebene des Großfilms eine gelungene Verwirklichung. Opernmäßig breitesEnsemble: das Schwergewicht liegt auf der räumlichen Disposition der großen Ensembleszenen. Der Elnzelspleler kann natürlich nichts als den Ton im Akkord andeuten. Ich weiß nicht, ob es in Noas Absicht lag, das noch zu unterstreichen, indem er gerade die stärksten subjektiven Akzente in den weiten Raum, die große Gruppe hinein sich verlieren lässt: vom Standpunkt des Großfilmes ließe sich manches für dieses Verfahren der "Harmonisierung" vorbringen, die alles in den großen Fluss des eigentlichen Hauptsplelers, d. i. der Volksmasse, auflösen will. So tritt eigentlich nur eine einzige, ganz scharf profliierte Einzelleistung hervor. Diese allerdings ganz prachtvoll: Steinrücks Prlamos - nebenher gesagt, gerade die schwierigste und merkwürdigste des ganzen Filmes.

Willy Haas, Film-Kurier vom 5.2.1924


Der Dichter Hans Kyser hat für den Film Helena (1924) allerlei Bruchstücke des Homerischen Epos zu einem Drehbuch vereinigt, das dem Kinopublikum klassische Bildung beibringen wollte. Die Menschenmassen waren ohnehin seit langem aus dem deutschen Film ausgeschaltet, so dass es an der Zeit war, wieder einmal den Spuren der ersten Nachkriegsjahre nachzugehen. So strebte der Regisseur Manfred Noa, wie einst sein Kollege Lubltsch, nach amerikanischer Wirkung: eine großangelegte Schlacht der beiden feindlichen Heere zu Land und zu Wasser, ein aufregendes Wagenrennen, stilechte Monumentalbauten. Manfred Noa, der Herr der feindlichen Filmheerscharen, ist mit Helena der Meister der deutschenSchlachtenfilmregie geworden (z.B. in der großartigen Inszenierung der Zerstörung Trojas). Das hätten die Amerikaner nicht besser machen können.

Oskar Kalbus: Vom Werden deutscher Filmkunst, 1935

DVD-Features (Doppel-DVD)

DVD 1

  • Der Raub der Helena 1924, 100'
  • Musikbegleitung von Joachim Bärenz und Christian Roderburg
  • Alternativszenen und Outtakes 1924, 35'
  • Zwischentitel der Auslandsfassungen 1924, 15'
  • ROM-Bereich mit Dokumenten und Fotos zum Film

DVD 2

  • Die Zerstörung Trojas 1924, 119'
  • Musikbegleitung von Joachim Bärenz und Christian Roderburg
  • Szenenvergleiche 1924, 45'
  • 20-seitiges dreisprachiges Booklet mit einem Essay von Stefan Drößler über die Produktions-, Rezeptions- und Rekonstruktionsgeschichte des Films

Herausgeber: Filmmuseum München und Goethe-Institut
DVD-Authoring: Tobias Dressel
DVD-Supervision: Stefan Drößler

1. Auflage November 2015, 2. Auflage September 2016

TV-Format Originalformat Tonformat Sprache Untertitel RegionalcodeFSK
4:3 (PAL)
1,33:1
Musikbegleitung
Dolby Digital 2.0
(Stereo)
Deutsche Zwischentitel
Französisch
Englisch
0
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